Hamsterrad

Drehen, drehen – niemals stehen.
Immer muss es weiter gehen.
Schritt um Schritt und Tritt für Tritt –
alle machen fröhlich mit.

– – – – –

Fleißig trete ich im Rade,
beiß dem Nächsten in die Wade.
Seh‘ nur das, was vor mir liegt,
dass es nicht ein andrer kriegt.

Immer vorwärts, immer weiter,
höher auf der Stufenleiter.
Niemals Ruhe, niemals Rast,
Tag für Tag die gleiche Hast.

– – – – –

Drehen, drehen – niemals stehen.
Immer muss es weiter gehen.
Schritt um Schritt und Tritt für Tritt –
alle machen fröhlich mit.

– – – – –

Sind die Beine auch schon schwer,
tret‘ ich doch noch immer mehr
auf die immer gleiche Weise
in der Welt der großen Kreise.

Ob verdrossen, zornig, heiter,
als ein treu ergeb’ner Streiter
für die ew’ge Rotation.
Sinnlos ist’s? Was macht das schon?!

– – – – –

Drehen, drehen – niemals stehen.
Immer muss es weiter gehen.
Schritt um Schritt und Tritt für Tritt –
alle machen fröhlich mit.

– – – – –

Trittst du auch in einem fort,
bleibst doch stets am gleichen Ort.
All das Strampeln, Hetzen, Ringen
kann das Glück dir nicht erzwingen.

Denn es sind die gleichen Kreise,
die in neuer alter Weise
dreh’n sich um sich selbst herum.
Ach mein Hamster – bist du dumm!

– – – – –

Drehen, drehen – niemals stehen.
Immer muss es weiter gehen.
Schritt um Schritt und Tritt für Tritt –
alle machen fröhlich mit.

– – – – –

Und am Ende – welche Not –
bist du dann ganz einfach …

– – – – –

Drehen, drehen – niemals stehen.
Immer muss es weiter gehen.
Schritt um Schritt und Tritt für Tritt –
alle machen fröhlich mit.