Schwesterchen

Es ziehen die Wolken am Himmel entlang.
Wohin? Zu dir?
Sie bilden gemeinsam dein Lächeln für mich.
So sanft, so schön.
Möcht‘ mit ihnen fliegen, möcht‘ mit ihnen zieh‘n.
Sie wissen doch, wo du jetzt bist.

– – – – –

Schwesterchen, wo find‘ ich dich?
Wo hört das Suchen auf?
Schwesterchen, wann seh‘ ich dich?
Wann halt ich dich im Arm?
Wer zeigt den Weg mir hin zu dir,
zu dir, mein Schwesterchen?

– – – – –

Es brennt eine Kerze am Abend für dich.
So warm, so still.
Die Flamme, sie formt mir dein Auge dabei.
So tief, so schön.
Verbunden im Feuer, getrennt in der Zeit,
in Sehnsucht nach Nähe geeint.

– – – – –

Schwesterchen, wo find‘ ich dich?
Wo hört das Suchen auf?
Schwesterchen, wann seh‘ ich dich?
Wann halt ich dich im Arm?
Wer zeigt den Weg mir hin zu dir,
zu dir, mein Schwesterchen?

– – – – –

Es kommen die Träume voll Tränen zur Nacht.
Warum? Warum?
Ich seh‘ deine Hände, wie schmerzlich sie schrei‘n:
Nein! Nein!
Ich möchte dir helfen – und kann es doch nicht.
Bleibst schutzlos, verlassen, allein.

– – – – –

Schwesterchen, wo find‘ ich dich?
Wo hört das Suchen auf?
Schwesterchen, wann seh‘ ich dich?
Wann halt ich dich im Arm?
Wer zeigt den Weg mir hin zu dir,
zu dir, mein Schwesterchen?

– – – – –

Es ziehen die Wolken am Himmel entlang.
Zu dir! Zu dir!
Sind weiß wie die Seele, die zärtlich mich ruft:
Folg‘ mir! Folg‘ mir!
Dann ziehen sie weiter und – blendend den Blick –
bricht strahlend die Sonne hindurch.